"Siddhartha bückte sich, hob einen Stein vom Erdboden auf und wog ihn in der Hand. Dies hier, sagte er spielend, ist ein Stein, und er wird in einer bestimmten Zeit vielleicht Erde sein, und
wird aus Erde Pflanze werden, oder Tier oder Mensch. Früher nun hätte ich gesagt: Dieser Stein ist bloß ein Stein, er ist wertlos, er gehört der Welt der Maja an; aber weil er vielleicht im
Kreislauf der Verwandlung auch Mensch und Geist werden kann, darum schenke ich auch ihm Geltung.
So hätte ich früher vielleicht gedacht. Heute aber denke ich: Dieser Stein ist Stein, er ist auch Tier, er ist auch Gott, er ist auch Buddha, ich verehre und liebe ihn nicht, weil er
einstmals dies oder jenes werden könnte, sondern weil er alles längst und immer ist - und gerade dies, dass er Stein ist, dass er mir jetzt und heute als Stein erscheint, gerade darum liebe ich
ihn, und sehe Wert und Sinn."